GENUSS der kleinen Dinge

"Die kleinen Dinge sind es, die das Leben ausmachen." Nettes Sprüchlein und 100% wahr. Trotzdem sehe ich da ein Problem mit dem GENUSS der kleinen Dinge.

Ein Verständnisproblem, um genau zu sein.

Welches Problem ich dabei sehe? Nun - Dinge zu wissen und Dinge zu leben kann ein himmelweiter Unterschied sein...

Ich bin Meditationslehrerin, habe selbst viel meditiert, viel geübt und leite Übungen an. Ich weiß, aus eigener Erfahrung und das ist ja bekanntlich die nachhaltigste, ganz genau wie unfassbar friedlich mein Leben ist, wenn ich täglich meditiere.

Nichtsdestotrotz mache ich es nicht immer.
Mit dem Meditieren ist es aus meiner Erfahrung so, dass es eine Menge Übung braucht bis man dahin kommt, dass es dich nach der Phase des Fokus und der Achtsamkeit, überhaupt zu Erkenntnissen führt. Zusätzlich zu der Zeit für die Übung sind solche "Kleinigkeiten" wie Geduld und Regelmäßigkeit, also Routine, von Nöten.

Beides Tätigkeiten, die in unserer Gesellschaft (auch wenn wir es ja eigentlich besser wissen) nicht gerade als Tugenden wahrgenommen und reflektiert werden. Eher sollen wir um alles kämpfen, dann stolz darauf sein und es darf in Folge bloß gleich die nächste Aufgabe her. 

Warum tun wir uns das denn an?

Warum lassen wir uns das antun?

  • Nimmst du dir Zeit dafür, dich selbst wieder „in Schuß“ zu bringen?
  • Versuchst du dir immer mal etwas Gutes zu tun?
  • Gibst du die ganze Woche 140% Vollgas und schaltest dann 4h ab bei einem langen Waldspaziergang, endlich raus in die Natur?
  • Belohnst du dich zum Ausgleich mit z.B.etwas Süßem dafür, dass du „den Scheiß“ mitmachst?

Reality-Check: MOOOOOMENT !

Hast du die aufgezählten Fragen mit "Ja" für dich beantwortet? Oder eine davon? Ich denke nicht, dass das etwas Positives ist. Das sind viel mehr Anzeichen dafür, dass etwas unnatürlich aus dem Ruder läuft. Die kleinen Dinge zu genießen sollten wir mit dem zuvor Aufgezählten nicht verwechseln. 
WARUM ist es denn jetzt nichts Positives, wenn ich mir etwas Gutes tue?
Weil es soweit ist, dass du es tun MUSST, damit es dir wieder besser geht. Weil du so nah an deiner Belastungsgrenze agierst, dass du dir diese Pausen einplanen MUSST, anstatt die kleinen Dingen des Lebens, die in jedem Moment stecken, genießen zu können. Weil es eben ein himmelweiter Unterschied ist, ob du auf Grund von Überlastung deine Auszeiten einplanst oder dich am täglichen Leben erfreuen kannst, am täglichen Leben das einfach so wunderschön ist wie es ist. Im Grunde haben wir gelernt uns selbst ständig von diesen wundervollen, kleinen Dingen, die tatsächlich einfach da sind ohne das wir etwas dafür tun müssten, abzulenken. 

Um jedoch ein Leben im Genuss der kleinen Dinge führen zu können brauchst du doch vor allem im Grunde Eins: Achtsamkeit für diese kleinen Dinge.

Die kleinen Dinge genießen zu können, setzt voraus, dass wir sie erstmal wahrnehmen und das ist tägliche Übung der eigenen Achtsamkeit. Das kommt nicht von alleine und das is auch gut so. Wir sind nicht dafür gemacht, dass Dinge einfach für uns ersichtlich sind und auch nicht dafür, dass uns Dinge in den Schoß fallen.

Und ich verspreche dir eins, wenn es dir so vor kommt, dass das bei anderen der Fall wäre, dann liegt das an deiner Wahrnehmung und nicht daran, dass das tatsächlich für der/dem Anderen so ist. Aber, zurück zu den kleinen Dingen und dem Weg der sich daraus ergibt.

"Die kleinen Dinge sind es,

die das Leben ausmachen."

Erst wenn wir ohne Anstrengung wahrnehmen, dass diese kleinen Dinge auf natürliche Weiße unseren Alltag begleiten, sind sie das, was unser Leben bereichert. Denn wenn du deiner Intuition wieder die Kontrolle übergibst und deine Achtsamkeit trainierst, wird genau das, was dir dieses Glücksgefühl schenkt, zur täglichen Normalität.

Dieses Gefühl, wenn die Herbstsonne auf Teile deiner Hautoberfläche trifft und dich erwärmt, das Lächeln, gegen das du dich gar nicht wehren kannst, wenn du den Wind durch die Baumkronen rauschen hörst oder das eigene Glück, das dir bewusst wird, wenn du dich abends in ein kuscheliges Bett verkriechen kannst.

Das ist wahrer Genuss der kleinen Dinge: Intuitive Achtsamkeit.

 


Hast du Lust es mal an dir selbst zu testen? 

Probiere für eine Woche dir täglich zwei Minuten für eine Atembeobachtung zu nehmen. Also wirklich einfach nur

  • 2 Minuten lang deinen Atem beobachten.
  • Ohne Erinnerung im Handy und ohne Notiz im Kalender.
  • Montag-Freitag 

Was sind schon 2 Minuten? Machbar, oder?

Teste es aus, beginne am Montag und stell dir eine Erinnerung für Freitag ins Handy. Und dann..schreib mir wie es für dich gelaufen ist. Ich bin auf deine Beobachtung gespannt!


Gruß von Herzen,
Deine Kim

Schreibe mir gerne hier in die Kommentare oder

Hallo@kimeichhorn.com

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